SCHÖMBERG/CW 

Kurhaus soll als Versammlungsstätte erhalten werden

Von Alfred Verstl

Schömberg. »Wenn das Dach nicht saniert wird, lasse ich das Kurhaus schließen.« Damit machte Bürgermeisterin Bettina Mettler die Dringlichkeit des Vorhabens deutlich.

Michael Wernecke (UWV) und andere Gemeinderäte wollten zunächst eine Konzeption sehen, etwa ob und wie die Gastronomie erhalten werden soll. Eine solche Konzeption lasse sich kurzfristig noch immer erstellen, so die Rathaus-Chefin. Wichtig sei zunächst, das Kurhaus als Versammlungsort der Gemeinde zu erhalten. Das sei bei einem alten Gebäude nun mal teuer.

Das Architekturbüro Dorner + Partner aus Altensteig hat Gesamtkosten von 1,7 Millionen Euro errechnet. Denn nicht nur das Dach ist marode. Das gilt auch für die Fenster, die Außenfassade, die gesamte Heizungsanlage die Niederspannungsinstallation und den Blitzschutz, um nur die wichtigsten Posten zu nennen.

»Wir können das Kurhaus nicht auch noch abreißen«, stellte sich CDU-Fraktionssprecher Joachim Zillinger auf Mettlers Seite. Es gehe auch darum, mittels der Sanierung das Betriebsdefizit zu reduzieren.

Ein Abriss wäre schade, denn für Architekt Dieter Dorner hat das Schömberger Kurhaus »einen ganz besonderen Charme«. In seinen Augen sei es ein Kulturgut, das nahezu denkmalwürdig sei.

Alles ist allerdings nicht schön am Kurhaus, das nach den Plänen der Architekten nach der Sanierung champagnerfarben erstrahlen soll. Das Gebäude hat auch eine »Arschseite«, wie es Dorner in seiner zuweilen drastischen Sprache ausdrückte. Gemeint ist die Zufahrt von der Schwarzwaldstraße her.

Dort befindet sich nicht nur, wie SPD-Fraktionssprecher Helmut Sperth sagte, »ein schrecklicher Parkplatz«. Hier ist daran gedacht, in den Folgejahren den gesamten Eingangsbereich zur Gastronomie neu zu gestalten. Der Weg ins Kurhaus-Restaurant ist für Fremde nur schwer zu finden. Der Blick in den Ver- und Entsorgungshof ist nicht schön.

Auch da hat man sich bei Dorner + Partner schon Gedanken gemacht. Als Blickfang könnten sich die Architekten einen Turm vorstellen, der allerdings nicht auf die ungeteilte Zustimmung des Gremiums traf. Dieser Turm soll in Verbindung mit einer Mauer den Hof verdecken.

Das sind aber noch alles ungelegte Eier. Zunächst geht es um die Sanierung. Dafür sind Mittel im Haushalt 2009 eingestellt. Für das weitere Vorgehen denkt man an die Etatplanung für das nächste Jahr. Dazu gehören die Sanierung der Kurhausterrasse einschließlich des Pavillons

Erste Gedanken hat man sich im Gemeinderat schon gemacht. Dabei wird es auch um die Neugestaltung des Kurparks gehen. Auf Anregung von UWV-Sprecher Bernhard Blaich wird geprüft, für die Nahwärmeversorgung ein Blockheizkraftwerk zu bauen, mit dem dann nicht nur das Kurhaus sondern unter anderem das Rathaus versorgt werden könnte. Schließlich soll geprüft werden, auf dem Dach des Kurhauses eine Solaranlage zu installieren. Die Lage ist nach Einschätzung der Architekten günstig. Das würde zwar zusätzlich gut 155 000 Euro kosten; über die die Nutzungsvergütung würden aber auch Mittel zurückfließen. Es wären bei einer durchschnittlichen Vergütung 14520 Euro pro Jahr. Die Nutzungsdauer wird mit 20 Jahren angesetzt.

01.04.2009 - aktualisiert am 01.04.2009 18:38

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